Die Achse der Autokraten
Eine Rezension von

Die Achse der Autokraten

Korruption, Kontrolle, Propaganda: Wie Diktatoren sich gegenseitig an der Macht halten

Anne ApplebaumSiedler • 2024

Die wahre Zeitenwende

von Gundula Stoll

Die USA flirten mit Schurkenstaaten, demütigen ihre Verbündeten und zerschlagen die europäische Nachkriegsordnung: Anne Applebaum erklärt eindringlich, wie es dazu kam, warum keine Demokratie vor dem Niedergang gefeit ist und was wir tun müssen, um unsere freiheitliche Gesellschaftsordnung zu bewahren. 

Autokraten im Glück

Selten ist ein so hellsichtiges Buch so schnell von der Realität überholt worden wie dieses: Die Propagandisten autokratischer Regime, schrieb Anne Applebaum Mitte 2024 in der Einleitung, könnten sich trotz tiefgreifender ideologischer Unterschiede immer auf einen gemeinsamen Nenner einigen: „den Niedergang der Demokratie, die Stabilität der Autokratie und die bösen Vereinigten Staaten“. Letzteres dürften die Betreiber russischer und chinesischer Trollfarmen inzwischen aus ihren Handbüchern gestrichen haben. Wahrscheinlich sind Putin, Xi und Co. selbst angenehm überrascht, wie schnell die Trump-Regierung die Seiten gewechselt und sich der Achse der Autokraten angenähert hat. 

Kein Land ist dazu verdammt, für immer unter einem autokratischen System zu leben, genau wie in keinem Land die Demokratie für immer gesichert ist.Anne Applebaum

Die Pulitzerpreisträgerin und Gewinnerin des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels fand wenige Wochen nach Trumps Amtsantritt im Atlantic klare Worte: Der gewählte Präsident und sein ungewählter „Effizienzbeauftragter“ Elon Musk versuchten mit ihren Angriffen auf die Verwaltung und auf demokratische Institutionen nichts anderes, als einen Regimewechsel herbeizuführen.


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